Die Grossstadt mit ihren anonymen Massen: Alles hetzt zur Nahrungsaufnahme. Industriell gefertigte Nahrung, komprimiert in einer grossen Pille – hier spielt ein Szenario, das angesichts stetig anwachsender Weltbevölkerung, Umweltkatastrophen und rücksichtslosen Umgangs mit der Natur hoffentlich Fiktion bleiben wird. «Degustation» thematisiert daneben einen weiteren Aspekt: den Menschen als Teil einer Gesellschaft, die sich über streng geregelte Abläufe, Mitläufertum und Uniformität kennzeichnet.
Auch das Thema «Schein und Sein» klingt an. Der Konsument wähnt sich in einer hoch professionalisierten Hightech-Kantine, während hinter den Kulissen die Essensausgabe über eine Vorrichtung erfolgt, die nicht nur primitiv ist, sondern bezüglich der Pseudotechnisierung im Kantinenraum lächerlich wirkt. Der Essensausgeber im Hintergrund erscheint als Puppenspieler, der mit seinen Marionetten nach Belieben umspringt und sich selbst einen fetten Braten schmecken lässt.